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Namibia 2017

Akazien in Namibia 2016/7

Wir kamen am 26.12.16 in Windhoek an und verbrachten die ersten beiden Nächte in der Naankuse Lodge nahe des Flughafens. Die Gegend war sehr trocken, so daß wir bei einer Wanderung in der Umgebung fast überhaupt keine Insekten fanden. Vorherrschende Akazien waren Senegalia mellifera und Senegalia hereroensis, letztere in voller Blüte.

  

                        Senegalia mellifera                                                                Senegalia hereroensis

Zweite Station war Kambaku, eine Lodge in der Ebene nordwestlich des Waterberges. Auch hier gab es wieder S. mellifera und S. hereroensis., daneben Vachellia erioloba und Vachellia luederitzii. Es hatte hier vorher mehr geregnet, so daß viele Insekten auf den Akazien zu finden waren.

                                                                         Vachellia luederitzii

Weiter nördlich – außerhalb der Kleinstadt Otavi liegt die Gabus Game-Ranch am Rande des Otavi-Berglandes
Die Stadt liegt zusammen mit
Grootfontein und Tsumeb im Otavi-Dreieck (auch „Maisdreieck“), ein landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet mit hohen Niederschlagszahlen.

Neben S. mellifera und V. luederitzii gab es auf der Farm mehrere voll in Blüte stehende Vachellia tortilis.

  

                                 Vachellia tortilis                                                          Vachellia erioloba


An der B8, kurz vor Rundu, dem Tor zum Caprivi, rasteten wir unter einer Vachellia erioloba.

Außerhalb Rundu übernachteten wir in der Hakusembe–Lodge, direkt am Kavango.
Im Hotelgarten fand ich eine breit ausladende, von unten verzweigte, niedrige Kerzenakazie. Das ist meine erste Begegnung mit
Vachellia hebeclada ssp. chobiensis., die nur im nördlichen Namibia entlang des Kavango und des Chobe/Kwando auftritt.

  

 Vachellia hebeclada subspecies chobiensis                         Senegalia nigrescens

Im Caprivi-Streifen sind Akazien nicht so verbreitet wie in der trockenen Mitte Namibias. Am Kavango stehen große Senegalia nigrescens (Knob Thorn) mit den großen Knubbeln am Stamm, worin scharfe Hakendornen sitzen.
Auch
Senegalia ataxacantha ist zu finden.

Stärker vertreten waren die Akazien dann wieder in der Savanne im Ost-Caprivi, wo wir in der Lianshulu-Lodge wohnten. Die in 2012 dort fotografierte Vachellia hebeclada ssp. tristis fand ich nicht mehr. Wir entdeckten viele stattliche Raupen an Vachellia erioloba.

                                 Raupen von Gonometa postica an Vachelli erioloba

Daneben gab es einige Exemplare der gelb-rindigen Senegalia erubescens , auch erkennbar

an der nach hinten gebogenen Rachis der Blätter.

                                                                  Senegalia erubescens

Nun überquerten wir die Grenze zu Botswana bei Ngoma und blieben vier Tage in der Ngoma Safari Lodge. Die Gegend wird beherrscht von Combretum-Arten.
In den Floodplains unterhalb der Lodge stand eine
Vachellia nilotica.

  

                                    Vachellia nilotica                                               Senegalia schweinfurthii

Die Gegend scheint für Akazien zu naß zu sein. Nur Senegalia schweinfurthii (River scrambling Acacia) kommt mit den saisonalen Überflutungen zurecht.

Zurück in Namibia übernachteten wir in der Namushasha-Lodge, die nur 30km entfernt von Lianshula liegt.
Die „African Wattle“
Peltophorum africanum verdankt ihren Namen der Ähnlichkeit mit den australischen Akazien („Wattles“).

                                          Peltophorum africanum

Über Divundu und Rundu fuhren wir zurück ins Namibianische Herzland. Nahe Grootfontein wohnten wir in der Bush-Baby-Lodge, wo Hanni ihren Durchfall auskurierte.

Neben Senegalia mellifera fand ich eine Vachellia luederitzii mit sehr langen geraden Dornen sowie zusätzlich kräftigen Hakendornen. Sie ist nur schwer von Vachellia reficiens zu unterscheiden. Ein Merkmal sind die Anzahl der Fiederblatt-Paare (p/p) , die bei V. luederitzii bei 3-8 liegen; bei V. reficiens sind es 1-4 p/p.

  

                                                                        Vachellia luederitzii

Nächste Station war Okonjima nahe Otjiwarongo. In der trockenen Landschaft gab es wieder mehr Akazien, z.B. Senegalia erubescens, Vachellia erioloba, Vachellia luederitzii und Vachellia hebeclada. Die Früchte von V. hebeclada waren zu einem Großteil angebohrt. Wir fanden darin den keinen Bockkäfer Enaretti castelnaudi.

                                 Enaretta castelnaudi in Schote von Vachellia hebeclada

Am Kleinen Waterberg liegt die Waterberg Guest Farm. In der Ebene sind V. hebeclada, V. luederitzii, V. erioloba häufig. Nur in dieser Gegend habe ich bisher Senegalia cinerea (= S. fleckii) gefunden, die schwer von S. erubescens zu unterscheiden ist. Ein wichtiges Merkmal sind die Dornen auf der Unterseite der Rachis von S. cinerea.

  

                                                                                   Senegalia cinerea

Letzte Station war wieder einmal Ondekaremba nahe dem Flughafen Windhoek. Am Flußufer standen dort die sehr großen Vachellia karroo in voller Blüte.

                                                                    Vachellia karroo

  

                         Vachellia erioloba


Mehrere große Kameldornbäume, Vachellia erioloba, trugen reichlich Früchte.

Bekanntermaßen bilden junge Akazien zum Schutz ihrer Blätter weit mehr und längere Dornen aus als „erwachsene“ Bäume. Mit einem solchen Dorngestrüpp verabschiede ich mich von dieser Reise.

Wolf-Achim Roland, Solingen, 24.7.17